FAQs

Fragen und Antworten zu den Zusammenhängen von Kosten und Energie

 

KEÄG-FAQs  (Frequently Asked Questions) Version 3  Klittich, 01.04.2015

 

Ausgangspunkt unserer Arbeit ist das Schütte´sche

"Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz (KEÄG)",

das in folgendem Lehrsatz zusammengefaßt werden kann:

"Ausnahmslos sämtliche in der Weltwirtschaft auftretenden Kosten resultieren zu 100% aus Energieverbrauch"

Das folgt aus dem 2-ten Hauptsatz der Thermodynamik, wonach Evolution, d. h. Zunahme von Ordnung auf unserer Welt nur durch ständige Energiezufuhr möglich ist.

 

Nach zahlreichen Kommentaren und zusätzlich Fragen, weisen wir nocheinmal auf die wichtige Tatsache hin:

Nach dem KEÄG ist die Herstellung von Waren und die Erbringung von Dienstleitungen aus-schließlich durch den Einsatz von Energie möglich.Die physikalische Energiemenge, die zur Erzeugung eines Produkts benötigt wird, ist hingegen nicht messbar und damit nicht bekannt.

 

Bekannt weil meßbar ist hingegen die gesamte in einem abgeschlossenen Wirtschaftsraum in einem gegeben Zeitintervall eingesetzte Primärenergie und der Wert der damit hergestellten Produkte.  Für die Bundesrepublik Deutschland  wird der Gesamtwert der innerhalb eines Kalenderjahres erzeugten Produkte (Waren und Dienstleistungen) im Brutto-Inlands-Produkt BIP angegeben Im Jahr  2014 betrug das BIP 2.904 Milliarden Euro.

 

Der Verbrauch an Primärenergie (Kohle, Erdöl, Erdgas) betrug im gleichen Zeitraum 3.113 Milliarden kWh. Daraus läßt sich die zur Herstellung eines  Produktes im Wert von einem Euro verbrauchte Energie berechnen. Man erhält so die sogenannte Energieintensität EI. Sie betrug 2014

EI-2014 = 3.113 Milliarden kWh /

2.904 Milliarden Euro = 1,07 kWh/Euro.

Das ist ein Mittelwert für alle im BIP enthaltenen Waren und Dienstleistungen. Die Energieintensität einzelner Produkte ist unterschiedlich und bewegt sich in einem Bereich von 0,1 für einfache Dienstleistungen bis 25 für extrem energieintensive Prozesse wie z. B. die Herstellung von Aluminium. Die Berechnung der Energieintensität bestimmter Produkte ist schwierig wenn nicht gar unmöglich.

 

Frage 1:

Die Produktion von Wirtschaftsgütern fordert doch außer Energie auch weitere Mittel wie z. B. Rohstoffe und menschliche Arbeitskraft.

 

Antwort 1:

Beispiel.  Eisenerz ist, solange es in der Erde liegt, zu nichts zu gebrauchen und völlig wertlos. Erst wenn sich jemand bereit findet, die Kosten für Schürfrechte und Abbau aufzubringen, bekommt es einen Wert. Dieser Wert entsteht ausschließlich durch den Einsatz von Energie.

Der Abbau erfordert eine Unzahl von Aktivitäten und Zulieferungen (Einsatz von Maschinen und Personal, Steuern, Versicherungen usw.) und es ist  prinzipiell unmöglich deren Energieverbrauch zu ermitteln. Da gemäß KEÄG ausnahmslos sämtliche Werte und damit deren Kosten aus dem Einsatz von Energie resultieren, kann man jedoch die einzelnen Teilkosten einschließlich der Kosten für die menschlichen Arbeitskräfte addieren, um so auf die Gestehungskosten sagen wir mal in Euro/Tonne Erz auf Halde zu kommen. Wir entnehmen z. B. Der statistischen Auswertung der deutschen Wirtschaft, daß bei der Produktion von Waren im Mittel pro 0,93 Euro Produktionskosten 1 kWh Primärenergiemix *)  zum Einsatz kommt. Durch Anwendung des KEÄG kann man  die für die Förderung der Tonne Erz insgesamt aufgewandte Energie abschätzen: Kostet die Förderung der Tonne Erz z. B. 10 Euro , dann mußten 10 Euro / 0,93 Euro/kWhPrimärenergiemix = 10,7  kWhPrimärenergiemix aufgebracht werden, um die Tonne Erz vom Berg auf die Halde zu bringen.

*) Der Energiemix ergibt sich aus den Anteilen der weltweit zum Einsatz kommenden Energiearten Kohle Öl, Gas.

 

Frage 2 (neu):

Wie kommt man zu den doch sehr hohen Kosten für Primärenergie von 0,93 Euro pro kWh Primärenergie?

 

Antwort 2 (neu):

Das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) als der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen in Deutschland betrug für das Jahr 2014 2.904 Mrd Euro. Der Verbrauch an Primärenergie (Kohle, Erdöl, Erdgas) betrug im gleichen Zeitraum 3.113 Mrd kWh. Demnach steckt in jedem Euro der Kosten einer Ware oder einer Dienstleistung 1,07 kWh Primärenergie (3.113 Mrd kWh Primärenergie / 2.904 Mrd Euro = 1,07 kWh Primärenergie/Euro). Der Kehrwert 1/1,07 kWh Primärenergie/Euro = 0,93 Euro/kWh Primärenergie benennt also keineswegs die spezifischen Kosten für 1 kWh Primärenergie, sondern er sagt aus, daß in den  Kosten eines Produktes im Wert von  0,93 Euro ein Kostenanteil  für  1 kWh eingesetzte  Primärenergie enthalten ist. Selbstverständliche sind auch die Kosten von Energieprodukten wie z. B. Heizöl oder Strom im BIP enthalten. Kostet der Strom den Verbraucher 0,25 Euro pro kWh, dann ergibt sich die diesen Kosten äquivalente Primärenergie zu 1,07 kWh Primärenergie/Euro x 0,25 Euro/kWh Strom = 0,27 kWh Primärenergie pro kWh Strom. Wie ist das zu erklären?

Die in Braunkohle enthaltene chemische Energie kostet im Mittel 0,005 Euro pro kWh. Das läßt sich mit betriebswirtschaftlichen Rechenverfahren ermitteln. Aus "minderwertiger" Braunkohle-Energie kann man hochwertige Elektrische Energie produzieren, die mit 0,037 Euro pro kWh das 7,4-fache kostet. Noch teurer ist Strom aus Erneuerbaren Energien mit im Mittel 0,135 Euro pro kWh. (0,08 für Onshore-Wind, 0,11 für Solar, 0,16 für Offshore-Wind, 0,20 für Biogas) Die aus "Erneuerbaren" gewonnene Elektrische Energie ist nicht nur hochwertig,

sondern soll auch dem Ziel der Klimarettung dienen. Das läßt sich der Wohlstandsbürger in den reichen Industrienationen gern etwas mehr kosten, nämlich das 3,6-fache der Elektrischen Energie aus Braunkohle. Primärenergie und Strom kann man weiter veredeln um all die vielen Waren und Dienstleistungen zu schaffen, die uns das schöne Leben in unserem wunderbaren Industrie-Schlaraffenland ermöglichen. Die Kosten des so geschaffene Mix´ an Investitions- und Wohlstandsgütern ist das BIP und belief sich 2014 auf 2.904 Mrd Euro. Die dafür eingesetzte Primärenergie betrug 3.113 Mrd kWh. Das gesamte Bukett an der im BIP enthaltenen Güter ist nichts anderes als weiter veredelte Energie, die nun im Mittel 2904/3113 = 0,93 Euro pro kWhPrimärenergie kostet. Diese Kosten sind deswegen so hoch, weil im BIP nicht nur die aktuell eingesetzte Energie steckt, sondern auch die in der Vergangenheit zur Bereitstellung von Produktionsmitteln (Gebäude, Maschinen etc. ) und Produktivkräfte (menschliche Arbeits- und Geisteskraft) aufgewandte Energie.

Die Kosten des 2014 in Deutschland verbrauchten Primärenergiemix´ betrug 3113 Mrd kWh x 0,02 Euro/kWh =  62,3 Mrd Euro. Das enspricht einem Anteil am BIP von 62,3 / 3113 = 0,02. Das heißt, nur 2 % des aktuellen BIP resultieren aus aktuell eingesetzter Primärenergie. Die restlichen 98 % repräsentieren die in der Vergangenheit eingesetzte aber heute noch Werte schaffende und damit Kosten verursachende Primärenergie. Denn nach dem KEÄG resultieren alle Kosten aus nichts anderem als Energie. Wie viel Energie in der Vergangenheit eingesetzt wurde, ist allerdings unbekannt, da man die Energieeffizienz der Produktionsverfahren vergangener Jahre nicht kennt und überdies aus dem heutigen Geldwert nicht auf die entsprechende Energiemenge der Vergangenheit schließen kann.

 

Frage 3 (neu):

Es ist immer noch nicht klar, wie die hohen Verbraucherkosten von 0,25 Euro pro kWh zustande kommen, wenn für die Produktion von Strom nach Antwort 2 aktuell nur 0,27 kWh Primärenergie, die im Falle von Braunkohle nur 0,005 Euro/kWh kostet, eingesetzt wird.

 

Antwort 3 (neu):

Dieses "Strompreis-Paradoxon" kann wie folgt erklärt werden. Die Gestehungskosten von Strom aus Braunkohle betragen 0,037 Euro pro kWh und die Stromkosten für den Energieverbraucher 0,25 Euro pro kWh. Die Kosten für den Verbraucher ergeben sich aus dem Marktpreis, der sich aus Angebot und Nachfrage ergibt, aber auch willkürlich vom Staat manipuliert werden kann. So setzen sich z. B. die 0,25 Euro/kWhStrommix zusammen aus 0,06 Euro für Herstellung und Vertrieb und 0,19 Euro an Abgaben für Steuern, EE-Umlage, Netzumlage usw. Mit 1,07 kWh Primärenergieeinsatz pro Euro Stromkosten  entsprechen 0,25 € für 1 kWh Strom einem Primärenergiebverbrauch von 0,27 kWh Primärenergie. Dies ist aber keineswegs die gesamte für die Produktion von 1 kWh Strom verbrauchte Primärenergie, denn wenn wir aus 0,27 kWh Primärenergie 1 kWh Elektrische Energie erzeugen könnten, hätten wir ja ein Perpetuum Mobile. Die 0,27 kWh Primärenergie/kWh Strom repräsentieren nur den aktuellen Anteil der zur Produktion von Strom jemals verbrauchten Primärenergie.
 

Frage 4 (neu):

Was nutzt es zu wissen, daß im gesamten BIP ein Kostenanteil von aktuell verbrauchter Energie als Mittelwert für alle Waren und Dienstleistungen enthalten ist, wenn wir den Energieverbrauch nicht den einzelnen Produkten zuordnen können, um so den Ressourcenverbrauch und die Klimaschädlichkeit der einzelnen Produktionsprozesse beurteilen zu können?

 

Antwort 4 (neu):

Es ist richtig, wie viel Primärenergie zur Erzeugung einzelner Produkte aufgewandt wurde, ist unbekannt, da nicht meßbar. Aus Unkenntnis des Energieeinsatzes für die Herstellung unterschiedlicher Produkte greifen wir auf die Gesamtsumme des Primärenergieeinsatzes für sämtliche Produkte der vergangenen Jahre zurück. Die Kosten dieses Primärenergieeinsatzes sind identisch mit dem BIP. Das BIP repräsentiert damit die Summe aller Kosten für den Primärenergieverbrauch der Vergangenheit inklusive dem aktuellen Verbrauch in der Gegenwart und stellt einen Durchschnittswert des Energieverbrauchs für sämtliche Produkte bis in die aktuelle Gegenwart dar. Der aktuelle jährliche Primärenergieverbrauch ist hingegen bekannt. Setzt man diesen Verbrauch in Relation zum BIP, so erhält man aus 3.113 Mrd kWh/2.904 Mrd € = 1,07 kWh PE/€ die Energieintensität der deutschen Gesamtwirtschaft (EI-gesamt) im Jahre 2014. Dieser EI-Wert gibt den Einsatz an aktuell verbrauchter Primärenergie pro Euro Produktkosten an. Das heißt, mit jedem in Deutschland ausgegebenen Euro werden aktuell 1,07 kWh Kohle, Öl und Gas verbraucht.

Es liegt auf der Hand, daß energieintensive Produktionsverfahren, wie z. B. für Rohaluminium viel Energie verbrauchen, Dienstleistungen wie z. B. ein Haarschnitt relativ wenig. Obwohl der Energieaufwand unbekannt ist, wissen wir, daß die Kosten ausschließlich aus dem Einsatz von Primärenergie resultieren, und haben damit die Kosten als Energieäquivalent. Kostet also z. B. ein Haarschnitt 20 Euro, so erhalten wir ein Energieäquivalent von 20 Euro/Haarschnitt x 1,07 kWh/Euro = 21,4 kWhPrimärenergie pro Haarschnitt. Anders ausgedrückt, die 20 Euro, die der Kunde aus seinem Geldbestand bezahlt , resultieren aus energieverbrauchender Wirtschaftstätigkeit und repräsentieren nach dem aktuellen Wert der Energieintensität der deutschen Gesamtwirtschaft von 1,07 kWhPrimärenergie/Euro einen Primärenergieverbrauch von 21,4kWh. Dieser Energieverbrauch wird dem  Haarschnitt zugeordnet. Die vom Frisör tatsächlich verbrauchte Energie für Strom, Warmwasser, Heizung, Miete, Ernährung etc. ist nicht bekannt. Die 21,4 kWh können höchsten als Schätzwert für die verbrauchte Energie dienen. Das Frisörhandwerk gehört zum Wirtschaftssektor Dienstleistungen, wofür in Statistiken eine  Energieintensität von 0,1 bis 0,8 kWhPrimärenergie/Euro angegeben wird. Dabei gilt der Wert 0,1 für Dienstleitungen die praktisch keine Wärme einsetzen, wie etwa  ein Nagelstudio. Der Wert 0,8 gilt für Wirtschaftszweige mit relativ großen Wärmeeinsatz etwa dem Gaststättengewerbe. Man kann nun annehmen, daß das Frisörhandwerk dazwischen liegt und die tatsächlich verbrauchte Energie grob mit  20 Euro x 0,4 kWh/Eeuro = 8 kWh pro Haarschnitt schätzen.

Für das Produkt Strom, das den Verbraucher  0,25 Euro pro kWh kostet, erhalten wir entsprechend 0,25 Euro/kWhStrom x 1,07 kWh/EuroPrimärenergie = 0,27 kWhPrimärenergie/kWhStrom. Anders aufgedrückt, die Verbraucherosten von 1 kWh Strom entsprechen einem Energieäquivalent von gerade mal 0,27 kWh Primärenergie. Der tatsächliche Energieverbrauch für die Erstellung und den Betrieb der Energieanlagen ist ebenfalls unbekannt. Für den grünen Strom mit Herstellungskosten von derzeit 0,135 Euro/kWhStrom ergibt sich bei Annahme der mittleren Energieintensität von 1,07 entsprechend ein Energieäquivalent von 0,14 kWhPrimärenergie/kWhStrom Die dafür involvierten Wirtschaftssektoren Grundstoffe (Metalle, Chemieprodukte, Zement etc.) Maschinenbau, Elektrotechnik, Hoch/Tiefbau etc. werden mit Werten für die Energieintensität zwischen 0,4 und 20 angegeben. Auch hier kann man durch gewichtete Mittelwertbildung einen groben Schätzwert für die Herstellung von Grünstrom von 0,14 x 10 / 1,07 = 1,35 kWhPrimärenergie/kWhStrom ableiten.

Derartige Schätzwerte sind mit allem Vorbehalt zu betrachten, da wir die zugrunde liegenden Daten und Rechenverfahren der veröffentlichten branchenspezifischen EI-Werte nicht kennen. Es wird Aufgabe unseres Projektes "Kosten und Nutzen Erneuerbarer Energien" sein, zumindest für den Sektor Energieanlagenbau belastbaren Aussagen zur Energieintensität zu erhalten.

Wir sind uns dessen bewußt, daß die Kenntnis des mittleren aktuellen Energieverbrauches über alle im BIP enthaltenen Waren und Dienstleistungen für die Beurteilung des Energieverbrauches und damit der Klimawirksamkeit der einzelnen Produktionsprozesse keine Auskunft gibt. Deswegen soll in einem aktuellen Forschungsprojekt "Kosten und Nutzen Erneuerbarer Energien" untersucht werden, wie der aktuelle und historische Primärenergieverbrauch einzelnen Wirtschaftszweigen zugeordnet werden kann. Solange wir über belastbare Werte für branchenspezifische Energieintensitäten nicht verfügen, ist  die Gesamt-EI durchaus geeignet, den Primärenergieverbrauch für vergleichbare Produkte oder Produkte mit vergleichbaren Herstellungsprozessen über deren Kosten analytisch gegeneinander abzuwägen. So z. B. Kohlekraftwerke einerseits und Windkraftanlagen andererseits, wofür sich ein Verhältnis des Primärenergieaufwandes der  Stromherstellungsprozesse von 3,6 zu Gunsten des Kohlekraftwerks ergibt. Ebenso kann man wie oben gezeigt, vorläufig zu groben Schätzwerten der absoluten Energieaufwände kommen.

 

Frage 5 (neu):

Die Energieintensität der Gesamtwirtschaft, die für 2014 mit 1,07 angegeben wird, verändert sich doch laufend. Deswegen kann man doch nicht sagen, daß 1 Euro des auf den Bankkonten liegenden Geldes immer 1,07 kWh verbrauchte Primärenergie repräsentiert.

 

Antwort 5 (neu):

Inflationsbereinigt ändert sich die Energieeffizienz EI nur wenig. Zu Beginn der industriellen Revolution, d. h. seit der massiven Nutzung fossiler Energieträger stieg der EI-Wert in Deutschland von < 1 in kurzer Zeit auf über 2 an, um dann von einem Maximum um das Jahr 1900 langsam abzufallen bis auf den heutigen Wert um 1. In den zurückliegenden 10 Jahren sank der EI-Wert der Deutschen Gesamtwirtschaft von 1,24 auf jetzt 1,07. (inflationsbereinigt).

Die Gesamtheit der deutschen Geld- und Kapitalkonten kann man sich als Währungsreservoir vorstellen, in das kontinuierlich entsprechend dem Ertragsanteil der Wirtschaftstätigkeit neue Wertschöpfung und damit Geld hinein fließt, und aus dem kontinuierlich Geld zurück in die Realwirtschaft fließt zur Deckung der Kosten für Konsum und Investitionen. Wegen des kontinuierlichen Zu- und Abflusses kann man mit guter Näherung davon ausgehen, daß sich im Reservoir immer "frisches" Geld befindet, dessen Energieäquivalent gleich der aktuellen Energieintensität ist, also derzeit 1,07 kWh Pro Euro mit leicht fallender Tendenz.

 

Frage 6 (neu):

Es gibt doch zahlreiche Veröffentlichungen zur Energieeffizienz einzelner Wirtschaftssektoren. Warum kann man nicht auf diese Daten zurückgreifen,  um damit eine Aussage zum Energieeinsatz einzelner Produkte zu erhalten.

 

Antwort 6 (neu):

Das stimmt. Es gibt Veröffentlichungen von spartenspezifischen Werten der Energieeffizienz. Die angegebenen Werte liegen im Bereich von 0,1 kWhPrimärenergie/Euro bis zu Werten von 25 für energieintensive Prozesse der Grundstoffindustrie (Chemie, Stahl, Aluminium etc.) Der Grenzwert liegt bei 50 kWhPrimärenergie/Euro für einen gedachten Prozeß, der zu 100 % aus Energiekosten besteht.

Wir meinen daß die veröffentlichten Zahlen und die zugrunde liegenden Rechenverfahren nicht ausreichend belastbar sind. Wir können daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur wie in Antwort 4 dargelegt, vorläufig grobe Schätzwerte angeben und im übrigen  auf unser Forschungsprojekt "Kosten und Nutzen Erneuerbarer Energien" verweisen. Wir stellen uns vor, aus der gesamten Volkswirtschaft einen Sektor "Energiewirtschaft" abzugrenzen, der dann nur noch hinsichtlich seiner Wechselbeziehungen mit dem Rest der Gesamtwirtschaft sowie den Bereichen Energiepolitik und Finanzpolitik betrachtet wird

 

Frage 7 (neu):

Wie sind Steuern, Zinszahlungen, Subventionen und ähnliche Kosten für die der Kostenträger keinen materiellen oder ideellen Gegenwert erhält mit dem KEÄG vereinbar?  Kommt es da nicht zu einer wundersamen Energievermehrung?

 

Antwort 7(neu):

Nehmen wir zum Beispiel den Landwirt, der sich wegen des staatlich garantierten EE-Geldsegens künftig als Windmüller betätigen will. Er hat einen geeigneten Acker, aber kein Geld für das Windrad. Er bekommt die 10 Millionen Investitionskosten  von der örtlichen Sparkasse zu einem Zinssatz von 5 % bei einer Laufzeit von 20 Jahren geliehen. Nach 20 Jahren hat er an die Bank 15 Millionen gezahlt. Sein Geldbestand ist um 15 Millionen entsprechend einer virtuellen Energie von 16,05 MiokWh kleiner geworden. Dafür gehört im nun das Windrad im Wert von 10 Millionen mit einem physischen Energiegehalt von 10,7  MiokWh. Der Windmüller ist zunächst um 5 Mio€ entsprechend 5,35 MiokWh ärmer geworden, während sich der Geldbestand der Bank um 5 Mio€ entsprechend 5,35 MiokWh vergrößert hat. Es hat also im Gesamtsystem keine Vermehrung stattgefunden, weder von Geld, noch von äquivalenter Energie, sondern lediglich eine Umverteilung vom Windmüller zur Sparkasse.

Nach dem Willen der Politik soll der Windmüller für sein Engagement zur Rettung des Klimas belohnt werden. Er erhält in Form einer Einspeisegarantie eine Subventionszahlung, die so bemessen ist, daß er während der Lebenszeit der Windmühle zumindest keinen Verlust hat. Betragen die Subventionen über 20 Jahre 6 Mio€ ist der Windmüller am Ende um 1 Mio€ reicher. Die Bank ist um 5 Mio€ reicher und der Steuerzahler vertreten durch den Staat ist um die Zinseinnahmen der Sparkasse in Höhe von 5 Mio€ plus dem Profit des Windmüllers von 1 Mio€ = 6 Mio€ ärmer. Es hat also mit den subventionsbasierten Geschäftsmodell im Gesamtsystem keine Veränderung des Geldbestandes und damit auch nicht der äquivalenten Energie stattgefunden, sondern lediglich eine Umverteilung von der Volksgemeinschaft der Steuerzahler zur Bank und zum klimarettenden Windmüller.  

 

 

Frage 8:

Wie kann man den Energieaufwand einer komplexen Prozeßkette vom Grundstoff bis zum fertigen Produkt berechnen?

 

Antwort 8:

Soll z. B. aus der Tonne Erz ein Getriebe für eine Windkraftanlage hergestellt werden, ist eine große Anzahl von Prozeßschritten erforderlich und es ist unmöglich, die dabei insgesamt aufgewandte Energie zu berechnen. Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn der Getriebehersteller kann die Gestehungskosten des Getriebes leicht mit betriebswirtschaftlichen Methoden berechnen. Als Resultat möge 10.000 Euro pro Getriebe herauskommen. Dann ergibt sich mit 0,93 Euro / kWh Energiemix ein "Energiegehalt" des Getriebes von 10.800 kWh.

 

Frage 9:

Die Energiekosten schwanken doch infolge des Marktgeschehens, Spekulation, Ausweitung der Geldmenge (z. B. Gelddruckmaschine der EZB). Wie kann man dann von den Energiekosten auf die eingesetzte Energiemenge schließen?

 

Antwort 9:

Wir werden die Sachwährung "Energiemix" einführen. Bezeichnungen könnten z. B. sein: MECU, Mixed Energy Currency Unit, mit der Einheit kWh. Der Wechselkurs des MECU zu den lokalen Währung ist variabel und ergibt sich aus dem Geschehen am Finanzmarkt

Beispiel: In der Zeit seit Förderung des Erzes bis zur Produktion des Getriebes mögen die Kosten für 1 kWh Primärenergiemix um 10%  angestiegen sein. Damit erhält man mit dem KEÄG einen Energiegehalt des Getriebes von11.900 kWh

. Kann das sein? Ohne einen effizienteren Produktionsprozeß nicht. Bei gestiegenen Kosten für den Energiemix wären auch die Gestehungskosten für das Getriebe gestiegen, normalerweise auf 11.000 Euro. Sollten sich diese Kosten am Markt nicht mindestens realisieren lassen, muß der Getriebehersteller die fehlenden 1.000 Euro aus dem Energievorrat seiner Privatschatulle zuschießen oder sie in Form von Subventionen erstattet bekommen. Die Subventionen kosten dann den Steuerzahler energieäquivalentes Geld. Der Energieeinsatz für die Herstellung des Getriebes ist konstant und unabhängig vom aktuellen Marktwert des Energiemixes.

 

Frage 10:

Wie kann man die verschiedenen Verfahren zur Gewinnung elektrischer Energie miteinander vergleichen.

 

Antwort 10:

Beispiel: Der Kauf einer 3 MW-Windmühle koste den Betreiber in Deutschland 10 Mio. Euro. Darin enthalten sind alle betriebswirtschaftlich kalkulierten Kosten, von den Zulieferungen über die Personal- und Maschinenkosten bis zum Krankenkassenbeitrag des Pförtners und natürlich dem Gewinn des Herstellers. Es ist wichtig, alle diese Kostenfaktoren zu berücksichtigen, da sie nach dem KEÄG ausnahmslos aus Energieeinsatz resultieren. Man kann  zur

Berechnung des Energieeinsatzes auf eine komplizierte und sowieso immer ungenaue betriebswirtschaftliche Rechnung verzichten. Man kann einfach den am Markt erzielten  Preis von 10 Mio€ (die Kosten des Käufers) nehmen und durch die aktuell gültigen Energiemixkosten von 0,93 Euro/kWh teilen um auf die investierte Energie zu kommen.  Bei einem Energiemixkurs von 0,93 Euro / kWh Energiemix erforderte also die Lieferung des schlüsselfertigen Windrades einen Energieeinsatz von 10,7 MiokWh. (Die hier verwendeten Zahlen sind beispielhaft, sollten aber grob die realen Verhältnisse treffen.)
  

Das Windrad liefere innerhalb seiner Lebenszeit von 20 Jahren 3 MW x 2000 Volllaststunden/Jahr x 20 Jahre = 120 000 MWh = 120 MiokWh Strom. Es ergibt sich so ein Erntefaktor der Windkraftnutzung von 120 / 10,7 = 11,2 Bei genauerer Betrachtung mit Berücksichtigung der Betriebs- und Backupkosten usw. geht Erntefaktor weiter zurück. Nach unseren Berechnungen liegt er für den aktuellen Mix aus Sonne-, Wind- und Bioenergie bei 6,7. Das bedeutet, die Windkraftanlage erzeugt während ihrer Lebensdauer die 6,7-fache Menge an Elektrischer Energie die sie in Form von Primärenergieeinsatz verbraucht hat. Für ein Braunkohlekraftwerk erhält man mit einer entsprechenden Rechnung einen Erntefaktor von 25. (Nicht zu verwechseln mit dem Wirkungsgrad der Umwandlung von Kohle in Strom!) "Erneuerbare Energien" verbrauchen damit für die Produktion von 1 kWh Strom die 25/6,7 = 3,7-fache Menge an Primärenergie wie Kohlekraftwerke.

 

Frage 11:

Nehmen wir an,  der Hersteller läßt die gleiche Windmühle in einem Niedriglohnland bauen. Nach dem KEÄG ergibt sich dann ein niedrigerer Energieeinsatz als bei der Produktion in Deutschland.  Kann das sein? Bei jeweils gleichem Herstellungsprozeß müßte doch Energieeinsatz an beiden Standorten gleich sein.

 

Antwort 11:

Der Ausrüster baut die gleiche Windmühle in Afrika und kann sie wegen geringerer Lohnkosten, Steuern etc. für 8 MioEuro anbieten. Nach dem KEÄG sind natürlich auch die Personalkosten, Steuern usw. Energiekosten, denn der Ausrüster muß diese Kosten aus seinem aus energieverbrauchender Geschäftstätigkeit stammenden Geldvorrat bestreiten. Der Kurs für den Energiemix  sei wieder 1kWh / 0.93 Euro. Dann kostet das gleiche Kraftwerk den afrikanischen Betreiber nur 8,6

MiokWh. D. h. geringere Produktionskosten, aus welchem Kostenfaktor sie auch stammen, resultieren aus einem entsprechend geringeren Energieeinsatz.

 

Frage 12:

Muß man denn nicht zwischen den Kosten für die Herstellung eines Produktes und dessen Marktwert unterscheiden? So bestimmt sich der Wert für einen Kunstgegenstand  nicht allein aus den Kosten für seine Herstellung, und damit nicht allein aus Energiekosten sondern vor allem  aus Angebot und Nachfrage. Z. B steigt der Wert eines Picassos mit der Zeit immer weiter, wohingegen die Kosten für seine Herstellung für alle Zeit konstant bleiben.

 

Antwort 12:

Stimmt! Eines der teuersten Gemälde der Welt ist Picassos Akt mit grünen Blättern und Büste. Das Bild wurde bei Cristie´s für 106,5 Millionen $ ersteigert. Der Materialwert des Bildes liegt inflationsbereinigt, vielleicht bei einigen hundert Euro. Die für die Herstellung des Materials verbrauchte Energie ist nicht bekannt, aber auf jeden Fall gering. Auch die Energie, die der Meister zur Führung des Pinsels und zum Betrieb seines Gehirns aufwenden mußte, dürfte nicht besonders hoch gewesen sein. Der physikalische Energiegehalt des Kunstwerkes ist offenbar gering. Und dennoch sind die 106,5 Mio $, die der Käufer dafür bezahlte, reine Energiekosten. Warum? Die Millionen, die der Käufer für das Bild bezahlte, sind nicht einfach vom Himmel gefallen, sie mußten vielmehr in der Realwirtschaft in einer Kette von energieverbrauchenden Prozessen erwirtschaftet werden. Auch wenn das Geld aus einem Lottogewinn stammte, hätte es von der Gesamtheit der Spieler in der energieverbrauchenden Realwirtschaft verdient werden müssen. Energieinhalt eines Produktes und sein Marktwert sind völlig unabhängig voneinander.

 

Frage 13:

Es ist einzusehen, daß mit Hilfe von Energie Werte geschaffen werden, aber Energie schafft diese Werte nicht allein. Vielmehr sind dafür neben Energie noch viele andere Faktoren nötig, z.B. Fachwissen, technologischer Fortschritt, etc. Wie sind die mit dem KEÄG zu erklären?

Antwort 13:

Zur Schaffung von Fachwissen und technologischem Fortschritt wie überhaupt zur Befähigung des Menschen ideelle Leistungen zu vollbringen, betreiben die Industrienationen hochentwickelte Bildungssysteme, für die hohe Kosten anfallen. Wie alle Kosten dieser Welt, müssen auch die Ausbildungskosten mit Geld bezahlt werden, das zuvor mit energieverbrauchenden Prozessen erwirtschaftet werden mußte.

 

Frage 14:

Es wird behauptet, daß die Kosten für Erneuerbare Energien im gleichen Maße steigen, wie die Kosten für Primärenergie. Tatsächlich wird für die Erzeugung von grünem Strom fossile Energie benötigt, bspw. zur Produktion von Solarzellen oder Windrädern. Für diese Technologien betragen die variablen Kosten zur Stromproduktion jedoch beinahe Null. Von dem Moment an, an dem die EE-Anlage fertiggestellt und an das Netz angeschlossen ist, wird jedoch praktisch keine fossile Energie mehr zur Stromproduktion benötigt. Steigende Kosten für die fossilen Energieträger führen dann nicht zu steigenden Kosten für grünen Strom.

 

Antwort 14:

Schön wärs, wenn die EE-Anlagen nach Inbetriebnahme keine Kosten mehr verursachen würden. Betrieb und Wartung und vor allem der Einsatz konventioneller Kraftwerke zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit verursachen beträchtliche laufende Kosten. Hinzu kommen die Kosten der EE-Umlage und  bei den meisten Windkraftanlagen die Verlustzuweisungen an die Investoren. Zubau neuer Anlagen und Ersatz bestehender Anlagen (Die Branche nennt das beschönigend "Repowering") verursachen natürlich auch laufend Kosten und verbrauchen dementsprechend Primärenergie.

Die Energiewende ist ein Prozeß, der quasi kontinuierlich Kosten für Bau und Betrieb der Kraftwerke verursacht und dementsprechend  Primärenergie verbraucht, so z. B. in Deutschland täglich die Energie für den Bau von ca. 5 Windrädern

. Steigen die Kosten für Primärenergie, so steigen zwangsläufig die Kosten für Investition und Betrieb von EE-Anlagen, da diese Kosten aus dem Verbrauch von Primärenergie resultieren.

 

Frage 15:

Dienstleister (Frisöre, Rechtsanwälte, Pfarrer, Psychologen usw.)  und Entertainer (Schauspieler, Musiker, Fußballspieler, Politiker usw.) verursachen hohe Kosten verbrauchen aber verhältnismäßig wenig Energie. Wie paßt das mir dem KEÄG zusammen?

 

Antwort 15:

Nehmen wir mal den Pfarrer. Er verursacht Kosten in Höhe mindestens seines Gehaltes von 4000 Euro. Dieses Geld sendet aber nicht der Liebe Gott vom Himmel, es muß vielmehr von seinen Schäfchen in der realen Welt im Schweiße ihres Angesichts mittels Energieeinsatz erarbeitet und in Form von Kirchensteuer und Spenden der Kirche zugeführt werden. Könnten wir auf den Pfarrer verzichten, würde der den 4000 Euro entsprechende Energieeinsatz entfallen, was einen echten Beitrag zur Klimarettung und damit zur Erhaltung der Schöpfung bedeuten würde. Na ja, so ganz stimmt das nicht, man müßte noch für den dann arbeitslosen Pfarrer die Hartz4 Kosten in Ansatz bringen, die ja auch von der arbeitenden Gemeinde mit Energieeinsatz erwirtschaftet werden müssen.

      Frage 16:
      Und was ist mit den Millionen, die der Profifußballer bekommt?

                     

      Antwort 16:
      Das letztlich aus den energieäquivalenten  Erträgen der Realwirtschaft stammende Geld landet erst mal auf dem Konto des Fußballers. Es liegt dort erst mal ungenutzt sozusagen als Energie-Zertifikat, das aber dann leicht wieder in reale durch Energieeinsatz erzeugte Produkte eingetauscht werden kann. Z. B die Villa, den üblichen Park von Nobelkarossen, die Yacht, Immobilien etc. Der Profifußballer ist - wie alle hier betrachteten Kostengrößen - ein Objekt des Marktes. Sein Gehalt entspricht seinem Marktwert und muß durch Energieeinsatz der interessierten Öffentlichkeit aufgebracht werden.

        Frage 17:

        Bei den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas handelt es sich doch um gespeicherte kostenlose Sonnenenergie. Diese Energieträger liefern ein Vielfaches der für ihre Förderung aufgewendeten Energie.

           

          Antwort 17:

          Das ist richtig, sonst würde ja auch die Förderung dieser Energieträger keinen Sinn machen. Das hat aber nichts mit dem KEÄG zu tun. Das KEÄG besagt lediglich, daß die Kosten zur Förderung der Energieträger beispielsweise den Abbau von Braukohle allein aus Energieeinsatz resultieren.

           

          Frage 18:

          Die Entwicklung neuer Technologie erfordert neben Fachwissen auch Intelligenz und Kreativität. Diese Eigenschaften vieler (leider nicht aller) Menschen sind naturgegeben und verursachen keine Kosten, oder?

           

          Antwort 18:

          Ja, wenn diese Eigenschaften brachliegen nicht. Intelligenz und Kreativität  haben sich im Laufe der Evolution durch Einsatz von kostenloser Sonnenenergie entwickelt. Wenn heute jemand die Kreativität eines begnadeten Ingenieurs oder Künstlers nutzen will, muß er dafür mit energieäquivalentem Geld bezahlen. Die sonst wertlose Eigenschaft Kreativität bekommt also einen Wert, sobald jemand dafür bezahlt. Das ist genauso, wie mit der kontinuierlich auf der Erde ankommenden Sonnenenergie. Sie bekommt erst einen Wert, wenn jemand die Kosten für den Primärenergieeinsatz aufbringt, um die Anlagen zum Einfangen der kostenlosen Sonnenenergie zu erstellen.

           

          Frage 19:

          Ich baue mein Haus in Eigenleistung aus Naturbaustoffen, heize mit Holz, Betreibe meine Beleuchtung mit Rapsöl und ernähre mich von Produkten aus eigenem ökologischem Landbau. Ich habe also keinerlei Kosten und schaffe dennoch Werte.

           

          Antwort 19:

          Bravo, Sie sind ein heldenhafter Retter der Menschheit. Sieht man mal von den geringen Kosten für Werkzeug, die Schubkarre und das Fahrrad ab, verbrauchen Sie nur kostenlose Sonnenenergie. Nun bleibt nur zu hoffen, daß Sie nicht der Versuchung erliegen, zur Verschönerung Ihres Lebens Solarpanele nebst Akku zu installieren. Damit würden Sie das schöne Vorbild total kaputt machen

          .

          Frage 20:

          Agrarwirtschaft setzt kostenlose Sonnenenergie ein. Damit wird doch in das Geldreservoir des Landwirts Geld eingespeist, welches keine Kostenäquivalenz aufweist.

           

          Antwort 20:

          Sonnenlicht ist kostenlos, genauso wie der Regen, das ist richtig. Kosten entstehen dem Landwirt nur infolge des Einsatzes von Produktionsmitteln (Gebäude, Maschinen, Dünger etc.) und Produktivkräften (Arbeiter). Werden wegen des Fehlens von Sonnenlicht künstliche Beleuchtungen (zusätzliches Produktionsmittel) eingesetzt, erhöhen sich die Kosten entsprechend. Sämtliche Kosten, die dem Landwirt entstehen, resultieren allein aus dem Verbrauch fossiler Energieträger. Zur Begleichung der Kosten entnimmt der Landwirt von seinem Konto energieäquivalentes Geld. Der Verbraucher bezahlt für das Produkt einen Marktpreis mit energieäquivalentem Geld. Je nachdem ob Markpreis plus Subventionen für den Landwirt kostendeckend sind oder nicht, erhöht oder verringert sich der energieäquivalente Geldbestand auf seinem Konto. Das Sonnenlicht hat darauf keinen Einfluß.

           

              Frage 21:

          Die Energiekosten werden doch auch durch Spekulation, Geldentwertung und politische Willkür (Besteuerung einerseits und Subventionierung andererseits) beeinflußt. Es kann doch nicht sein, daß sich dadurch die Energie verändert.

            Antwort 21:

            Natürlich nicht. Wenn sich die Energiekosten verändern, müssen sich in gleichem Maße die Kosten für die mit Energieeinsatz erzeugten Produkte verändern, es sei denn , daß der Staat mit Abgaben oder Subventionen "steuernd" eingreift. Auch  die Wirtschaft wird entsprechend reagieren und versuchen einen Teil höherer Energiekosten durch Rationalisierung aufzufangen. Sinkende Energiekosten wird

            sie, wenn es der Markt zuläßt, zur Erhöhung des Gewinns nutzen.